Was ist eigentlich Selbstführung?

Führen tun wir alle, zumindest uns selbst! Aber was ist Selbstführung überhaupt und schenken wir diesem Teil unserer Führungsarbeit genug Aufmerksamkeit?

Selbstführung hat verschiedene Aspekte. Meistens legen wir einen großen - vielleicht zu großen - Fokus auf den Bereich Selbstmanagement, oft mit dem Ziel noch mehr in einen Tag zu packen, weitere Aufgaben in der gleichen Zeit zu erfüllen und in zusätzlichen Arbeits- und Lebensbereichen wirksam zu werden. 

Das führt nicht selten dazu, dass wir zwar augenscheinlich mehr machen, aber uns dabei gestresster fühlen und die Dinge keinen Spaß mehr machen. Vielleicht sind die Ergebnisse, die wir erzielen, auch nicht mehr so gut wie zuvor, als wir noch weniger von allem gemacht haben. 

Obwohl die meisten von uns wissen, dass Multitasking uns langsamer und unkonzentrierter macht, praktizieren wir es täglich. Es fällt uns schwer nicht zu ‚multi-tasken‘, denn scheinbar halten alle Menschen um uns herum viele Bälle gleichzeitig in der Luft.

Hier setzt der erste Schritt der Selbstführung an, nämlich sich von anderen unabhängig zu machen und auf sich selbst zu hören und zu schauen. Was möchte ich jetzt tun? Wieviel kann ich stemmen? 

Natürlich gehört zur Selbstführung auch, Feedback von anderen anzunehmen und Erwartungen des Drumherums wahrzunehmen. Aber das darf nicht heißen, sofort zu springen und Begonnenes liegen zu lassen, sondern abzuwägen und zu entscheiden, was muss jetzt sein, was ist jetzt wichtig. Ein substanzieller Aspekt von Selbstführung ist, nicht in Automatismen zu verfallen!

Hier wird deutlich, um sich selbst gut führen zu können, braucht man Phasen, in denen man sich nicht gestresst fühlt und somit den vollen Zugang zu seinem eigenen Einschätzungs-, Urteils- und Denkvermögen hat. 

Selbstführung bedeutet für mich vor allem, bewusste Entscheidungen zu treffen und bewusst zu handeln. 

Um das zu gewährleiten, sollten wir unter anderem

  • herausfinden und immer wieder überprüfen, für was oder wen wir unsere Zeit einsetzen möchten
  • uns bewusst werden, was wir mögen bzw. was uns negativ triggert
  • verstehen, was unsere Antreiber und Glaubenssätze sind
  • wissen, was wir erreichen wollen
  • reflektieren, ob das, was wir tun (privat oder beruflich), uns Freude macht, unserem Ziel dient und zu unseren Werten passt
  • verstehen, wie wir auf andere wirken und wie uns andere wahrnehmen
  • Feedback aus unserem Umfeld aufnehmen und bewusst entscheiden, was wir davon annehmen wollen und was nicht
  • Selbstfürsorge bezogen auf die eigene Belastbarkeit betreiben und damit verbunden „Nein“ sagen 
  • auf die eigenen körperlichen, emotionalen und psychischen Symptome achten
  • verstehen, was wir brauchen, um Kraft zu tanken und dafür Raum schaffen


Mein Fazit: Will man im Sinne einer guten Selbstführung, das eigene Handeln an persönlichen Werten und Zielen anlehnen, muss man dafür sorgen, dass man sich selbst kennt, in der Lage ist, sich selbst zu spüren, und sich im Zusammenspiel mit seinem Umfeld wahrnehmen kann. Das alles lohnt sich, denn wer Mitarbeiter:innen führen will, muss sich zunächst einmal selbst führen können.

Dieser Text erschien zuerst in meinem Newsletter „Innovation am Mittwoch“. Der Newsletter erscheint jeden zweiten Mittwoch – Hier können Sie ihn abonnieren


Lesetipp:


Andrea SchmittInnovationstrainerinAm Mittelpfad 24a65520 Bad Camberg+49 64 34-905 997+49 175 5196446
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