Wirklichkeitskonstruktion bedeutet: wir treffen nicht auf die eine Wahrheit, sondern immer auf ein Wahrnehmungsspektrum. Zu einer Beschreibung oder Beobachtung bezogen auf menschliche Begegnungen oder Beziehungen gibt es immer beliebig viele Perspektiven und damit nicht die eine Wahrheit. Im systemischen Coaching ist es das Ziel, möglichst viele Perspektiven zu beleuchten, um damit die Zahl der Lösungsoptionen zu erweitern.
Wechselwirkung bedeutet: alles ist vernetzt, nichts steht isoliert. Somit kann niemand vorhersagen, was eine Veränderung an der einen Stelle an dem Gesamtsystem auslöst. Die Akzeptanz dieser Erkenntnis führt im besten Fall dazu, dass Veränderungen, zum Beispiel in einer Organisation, nur kleinschrittig und achtsam vorgenommen werden und deren Auswirkungen sorgfältig beobachtet werden. Auf eine Beziehung zwischen zwei Menschen bezogen bedeutet das: eine Person muss sich nicht ohnmächtig in eine ihr unangenehme Situation hineinfügen. Stattdessen kann sie etwas bewirken, indem sie ihr eigenes Verhalten ändert, denn das hat wiederum Einfluss auf das Verhalten ihres Gegenübers.
Diese Einsichten begleiten mich bereits jetzt in meiner täglichen Coaching-Arbeit mit Teams und Einzelpersonen. Ich erwarte, dass sie noch stärker in meine Arbeit einwirken, während ich mit meiner Weiterbildung voranschreite.