Der Mehrwert von Pausen

Pausen sind nicht produktiv – von wegen!

Wir kennen das alle: die ToDo-Liste ist übervoll, Kollegen, Kundinnen oder Vorgesetzte warten auf Ergebnisse und unsere Zuarbeit. Also keine Zeit für Pausen.

An dieser Stelle ist gutes Selbstmanagement gefragt. Denn, wenn wir unserem Bedürfnis nach Pause und Erholung, welches wir möglicherweise schon gar nicht mehr wahrnehmen, nicht nachgehen, werden wir langsamer und langsamer. Mit der Konsequenz, dass Kolleginnen und Kunden noch viel länger auf unsere Arbeitsergebnisse warten müssen.

Das liegt daran, dass unser Geist ermüdet, genau wie unsere Muskeln nach einem langen Lauf oder Fitnesstraining. Nur mit dem Unterschied, dass der Geist uns das nicht wirklich anzeigt. Und wenn er es uns doch einmal signalisiert durch Blackout, Unkonzentriertheit und Fahrigkeit, dann ist er schon zu lange in einem Erschöpfungszustand. 

Wir müssen also auf unseren Geist präventiv aufpassen, weil er es nicht für uns tun kann. Er überwacht zwar den ganzen Rest unseres Körpers, kann sich aber nicht selbst überwachen. 

Unser Hirn agiert in zwei Modi:

  1. Stress- und Angst-Modus: hier sind wir sehr fokussiert, konzentrations- und leistungsfähig – leider aber auch sehr eindimensional im Denken, da wir uns zum Zwecke der Risikominimierung nur auf bereits bekannten Pfaden bewegen. Kreativität und persönliche Weiterentwicklung dürfen wir in diesem Modus nicht erwarten. Hier fällt mir ein sehr bekanntes Bild ein, dass in der Achtsamkeitslehre gerne verwendet wird: Zwei Personen laufen auf Schienen, hinter ihnen nähert sich ein Zug. Sie rennen immer schneller und schneller, um dem Zug zu entkommen. Auf die Idee nach rechts oder links zu treten, um die Schienen zu verlassen und den Zug vorbeifahren zu lassen ohne selbst verletzt zu werden, kommen sie nicht!
  2. Default-Modus-Netzwerk: hier werden im Leerlauf (Meditation, Tagträumen, Nichtstun und Nichtsdenken) Nervenzellen neu verknüpft. So kann der Geist zur Ruhe kommen, die eigene Persönlichkeit sich weiterentwickeln und es entstehen kreative Phasen. 

In den Default-Modus regelmäßig zu kommen ist wichtig, damit der Geist nicht verlernt, überhaupt aus dem Stress- und Angst-Modus von Zeit zu Zeit auszusteigen. Bleibt der Geist dauerhaft im Stress- und Angst-Modus, entstehen Schlaflosigkeit, Burnout bis hin zu Angststörungen.

Ein paar Ideen für gutes Selbstmanagement:

  • Sich selbst davon überzeugen, dass Pausen Mehrwert schaffen!
  • Wartezeiten nutzen, um mal ins Leere zu schauen – also nicht ständig auf die neuen Nachrichten im Handy schauen (Fällt mir auch schwer, ist aber super wichtig. Denn je schwerer es einem fällt, desto dringender ist es auf Leerlauf zu achten – Sorry!)
  • Spätestens alle 90 min Pausen in den Arbeitstag einbauen: aufstehen, etwas essen, frische Luft schnappen, ein entspanntes Gespräch führen, etc.
  • Auszeiten im Wochenrhythmus einbauen: Meditation, Spaziergänge, Sport, Lesen, Baden, Wellness, etc. – hier ist es wichtig, dass eine Tätigkeit dabei ist, die kein konkretes Ziel hat und somit den Default-Modus des Geistes unterstützt, weil es fernab von jeder Leistungsorientiertheit ist
  • Keine arbeitsbezogenen Mails und Chats am Wochenende
  • Urlaube oder eine längere Zeit ohne Termine und Leistungsdruck


Ist doch ganz einfach, oder? Das Faszinierende daran ist, dass der Mensch nach Pausen leistungsfähiger, ideenreicher und schneller ist. Und am Ende trotz oder gerade wegen Pausen Zeit gespart hat.

Dieser Text erschien zuerst in meinem Newsletter „Innovation am Mittwoch“. Der Newsletter erscheint jeden zweiten Mittwoch – Hier können Sie ihn abonnieren


Vertieftes Lesen und Schauen:


Andrea SchmittInnovationstrainerinAm Mittelpfad 24a65520 Bad Camberg+49 64 34-905 997+49 175 5196446
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